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Begegnung der Kulturen: Ukrainische Kinderreise nach Deutschland

24 Mai 2024 47

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Ein langfristiger Dialog: Die Ukraine und Deutschland in der kulturellen Zusammenarbeit Zurück zum Thema Kultur und Bildung: Uzhhorod und Darmstadt in langfristiger Zusammenarbeit.

Im April reiste eine Gruppe ukrainischer Kinder in Begleitung von Erwachsenen und Gleichaltrigen nach Deutschland und schlug damit ein weiteres Kapitel in der langjährigen Partnerschaft zwischen den Partnerstädten Uzhhorod und Darmstadt auf, die durch ein berührendes Zeichen des internationalen Wohlwollens und des Respekts zwischen den Ländern geprägt ist.

Diese einzigartige Erfahrung wäre ohne die konsequente Unterstützung von Peter und Claudia Ehry sowie der gesamten deutschen Gemeinschaft durch PDUM (Partnerschaft Deutschland-Ukraine-Moldawien) nicht möglich gewesen. Ihr Engagement für die Förderung des Kultur- und Bildungsaustauschs in den letzten zehn Jahren hat den Grundstein für die Entwicklung echter Freundschaften über die Grenzen hinweg gelegt. Diese Reise ist eine Erinnerung an die mühsame und beharrliche Zusammenarbeit, die die Grundlage für langfristige Partnerschaften bildet, die von der Öffentlichkeit oft nicht wahrgenommen werden. Diese Verbindungen sind jedoch nicht nur in der Ukraine, sondern auch weltweit das Fundament der Demokratie. Durch die Interaktion mit der deutschen Gemeinschaft in den Bereichen Bildung und Kultur erhalten wir Einblick in die Werte, die wir für die Zukunft der Ukraine kultivieren wollen.

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Ziel dieses besonderen Projekts war es, das Interesse der Kinder an der deutschen Sprache zu wecken und ihnen direkte Erfahrungen mit dem deutschen Familien- und Gesellschaftsleben zu vermitteln. Eine Woche lang lebten die Kinder bei deutschen Familien und tauchten so in die Sprache, die Bräuche und nicht zuletzt in die Betreuung durch ihre Gastfamilien ein. Die Entdeckung von Darmstadt, Heidelberg, Frankfurt und der Geschichte der  Burge  am Rhein füllte ihre Tage mit Entdeckungen. Zu dem einwöchigen Aufenthalt gehörten auch Besuche wichtiger öffentlicher Einrichtungen, wie der Gutenbergschule in Eberstadt und des Rathauses in Darmstadt, die einen Einblick in die Verwaltungs- und Bildungslandschaft der besuchten Stadt gaben.

Wir fragten die Kinder, wodurch sich diese Reise von gewöhnlichen Touristenreisen unterschied, und alle waren sich einig, dass die wertvollsten Momente die aufrichtige Kommunikation mit den Gastfamilien und die gemeinsam verbrachten Abende waren. Bei der Reflexion ihrer Erfahrungen erzählten die Kinder Geschichten über sprachliche Missversändnisse  und kulturelle Unterschiede, die für ein Lächeln und eine freundliche Atmosphäre sorgten. Ivan erzählte eine lustige Geschichte über ein aufblasbares Bett, das durch ein Missverständnis unerwartet hart wurde, da er unwissentlich bestätigte, dass er seine Weichheit nicht mochte. – Insgesamt war der Aufenthalt sehr liebevoll“, sagt der Junge, „wir hatten (zusammen mit den Kindern der Gastfamilie) die Möglichkeit, alle Spiele zu spielen: Volleyball, Fußball, Tennis, und wir durften das alles im Haus machen.

Yaryna erzählt: – „Einmal haben wir uns nicht richtig verstanden, als wir über eine kugelförmige Taschenlampe diskutierten. „Und als ich sagte, dass ich einen ähnlichen Ballon zu Hause habe, war die deutsche Seite sehr überrascht, dass ich einen Ballzu Hause habe. „Sie fragten mich, ob ich ihn fliegen würde. „Es war sehr lustig, weil ich merkte, dass das Wort, das ich benutzte, im Deutschen als ‚Ballon‘ verwendet wird.

Eva erzählte uns, dass alle Mitglieder der Gastfamilie sehr gerne Sudoku spielen. Und jeden Morgen, während des Frühstücks und der Lektüre der neuesten Zeitungen, war auch Platz für dieses mathematische Rätsel, und der Abend war den Brettspielen gewidmet.

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Sasha gibt zu: – „Mein Gastgroßvater hat mir einige deutsche Wörter beigebracht und ihre Bedeutung erklärt. „Ich kannte die Wörter im Allgemeinen, aber er war so aufrichtig, als er sie mir beibrachte, dass ich diesen Lernprozess nicht unterbrechen wollte.

Patrick und Katja waren sich einig, dass sie gerne noch eine weitere Woche bleiben würden, um den Alltag des Familienlebens und die deutsche Kultur kennenzulernen.

Im Gegenzug waren wir auch an den Meinungen der Gastfamilien interessiert. Hier sind einige Erläuterungen von den Gastfamilien angeföhrt.

Frau  Eva: Die Kinder sind sehr offen für Neues, sehr fürsorglich (z.B. Abräumen der Teller, Sauberhalten der Wohnung usw.) und haben sich sehr gut in den Alltag integriert, da sie sehr natürlich sind. Es gab keine Missverständnisse. Wir haben gerade festgestellt, dass wir viele Wörter in beiden Sprachen gemeinsam haben. Zum Beispiel klingt das Wort „Landschaft“ gleich. 

Frau Barbara: Tatsächlich gab es keine Missverständnisse. Wir finden, dass alle Kinder sehr mutig waren, vor allem die vier Jüngsten in der Gruppe, die sich auf eine lange Reise begeben haben. Für uns war die Zeit mit Katia  (Autorin – eine der ukrainischen Schülerinnen auf der Reise) absolut einfach (Heimweh war nicht meine Sorge!) und aus meiner Sicht hat sie unsere Kinder perfekt verstanden. Natürlich waren die Gelegenheiten zur Kommunikation außerhalb des hektischen Tagesprogramms relativ kurz. Wir sprachen kaum über die militärische Situation, sondern teilten mit Katya vor allem unseren Alltag, unser Familienleben und unsere familiäre Atmosphäre. Leider ist der Austausch zwischen den Schulen (Ukraine und Deutschland) im Moment nicht möglich, das ist es, was mich an dem Zeitungsartikel am meisten irritiert hat, nämlich die Überschrift

Frau Kathi: Dies war das zweite Mal, dass Ivan uns besuchte. Das Treffen war sehr vertraut, die Kinder begrüßten sich wie alte Freunde, und in diesem Moment wurde Ivan wieder Teil unserer Familie. Es war, als würden sie dort weitermachen, wo sie bei seinem letzten Besuch im Sommer aufgehört hatten! Während unseres gemeinsamen Abendessens stellten wir fest, dass sich sein Deutsch erheblich verbessert hatte und er kaum noch etwas auf Englisch zu sagen brauchte. In dieser Woche hatten wir die Gelegenheit, die Gruppe aus Uzhhorod zwei Tage lang zu begleiten und haben dabei viele nette und manchmal auch neue Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen. Trotz des leider sehr kalten und regnerischen Wetters hatten die Kinder eine Menge Spaß und unternahmen viele interessante Dinge. Es gab auch tierische Begegnungen – als die Gruppe eine Schafherde besuchte und die Lämmer streicheln durfte. Anschließend machten sie kleine Kunstwerke aus Wolle. Die Woche ging wieder einmal viel zu schnell vorbei, und wir hoffen, die Kinder, ihre Betreuer und die Fahrerin  bald wieder begrüßen zu können.

Claudia Ehry: Wir haben beim Mittagessen ein Brainstorming gemacht und sind zu dem Schluss gekommen, dass Sie eine sehr nette Gruppe sind. Freundlich, offen, aufrichtig – man spürt das alles. An sprachliche Missverständnisse können wir uns nicht erinnern; wenn es welche gab, wurden sie wahrscheinlich sofort geklärt. Die Gespräche in unserem Haus waren informativ und bereichernd, und man lernt immer etwas Neues. 

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Wir würden uns freuen, unsere Besuche fortzusetzen, wenn es die Zeit erlaubt.

Abschließend möchten wir sagen, dass diese Woche voll von intellektuellen Gesprächen über die Geschichte beider Länder, Demokratie, Literatur, kulturelle Prozesse, Werte und natürlich die Gegenwart und Zukunft der Ukraine und Deutschlands war. Bei der Feier dieses Kulturaustauschs möchten wir allen danken, die zu seiner Durchführung beigetragen haben. Durch solche Initiativen fördern wir das gegenseitige Verständnis über geografische Grenzen hinweg, bereichern das Leben der Teilnehmer und tragen zu einer besseren Zukunft bei, die auf gegenseitigem Respekt und Zusammenarbeit beruht.

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Andrianna Ilyuschenko  und Ljudmyla Baletska

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